Arbeit mit Kindern macht Alessandra glücklich
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kindergarten in Buchholz toller Erfolg für 19-Jährige – Lebenshilfe bietet wieder freie FSJ-Stellen anAlessandra Arteaga Witt gibt zu, dass sie im Vorweg nicht recht motiviert war für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). „Obwohl ich wusste, dass ein FSJ gut für meine Ausbildung und meinen Lebenslauf ist, hatte ich anfangs keine Lust“, erzählt die 19-Jährige. Trotzdem bewarb sie sich schließlich doch für ein FSJ im Heilpädagogischen- und Sprachheilkindergarten der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg am Buenser Weg in Buchholz – und ist glücklich über die Entscheidung.
Bevor sie die Zusage für die Stelle von Leiterin Melanie Siller bekam, hat sie zunächst einen Tag im Kindergarten hospitiert. Dieser Tag veränderte alles. „Mein Interesse war geweckt. Ich war sofort Feuer und Flamme für die Arbeit mit den Kindern“, erzählt sie. Seither ist sie jeden Tag gern die 60 Kilometer von ihrem Heimatort Buxtehude zum Dienst nach Buchholz hin und zurück gefahren – und ist nun traurig, dass in wenigen Wochen alles vorbei ist, die zwölf Monate ihres FSJ um sind, sie wieder zwei Jahre zur Schule gehen wird, um anschließend eine ebenfalls zwei Jahre dauernde Ausbildung zur Erzieherin zu starten.
Kindergarten-Leiterin Melanie Siller trauert schon jetzt ihrer Kollegin auf Zeit nach. „Alessandra hat die schwierige Aufgabe eines Springers zu bewältigen. Sie wird im regelmäßigen Wechsel in einem jeweils anderen Arbeitsfeld eingesetzt – mal in den Gruppen des heilpädagogischen, mal in denen des Sprachheilbereiches“, berichtet sie. Im heilpädagogischen Zweig des Kindergartens werden behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder betreut. Im anderen Fachbereich der Einrichtung fördern Mitarbeiter die sprachlichen Fähigkeiten bei Mädchen und Jungen, die Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung haben.
In beiden Fachbereichen fähig zu sein, ist für einen Springer besonders anspruchsvoll. „Das kann nur eine gefestigte Persönlichkeit meistern, die in der Lage ist, flexibel auf sich ständig ändernde Herausforderungen zu reagieren. Alessandra ist jemand, der das hervorragend kann“, lobt die Kindergarten-Leiterin ihre FSJlerin.
Nun sucht Melanie Siller nicht nur einen Nachfolger für Alessandra Arteaga Witt als Springerkraft, sondern noch drei weitere FSJler für den Kindergarten in Buchholz. „Zwei freie Plätze bieten wir im heilpädagogischen Zweig und einen im Sprachheilbereich an“, sagt sie. Grundvoraussetzung ist für Bewerber, dass sie mindestens 16 Jahre alt sind und einen Schulabschluss in der Tasche haben. „Außerdem müssen sie Freude an der Arbeit mit Kindern haben. Optimal wären Erfahrungen mit Kinder- und Jugendgruppen. Das ist aber kein Muss“, so Melanie Siller. Einfühlungsvermögen, eine soziale Ader, keine Berührungsängste mit Behinderungen und Teamfähigkeit wären ebenfalls von Vorteil. Die FSJler werden ernst genommen und dürfen sich ebenbürtig in die tägliche Arbeit mit Ideen und Veränderungswünschen einbringen, betont sie.
Eltern beziehen während des FSJ weiterhin Kindergeld. Außerdem wird ein FSJ für einige Studiengänge als Praktikum angerechnet, ermöglicht die Chance auf das Fachabitur und wird von Personalchefs bei Bewerbungen gerne im Lebenslauf gesehen.
Die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg bietet neben den vier freien Plätzen in dem Buchholzer Kindergarten am Buenser Weg auch in anderen Kindergärten sowie im Wohn- und Werkstattbereich freie Plätze an.
Alessandra Arteaga Witt sagt, als Springerkraft muss sie belastungsfähig sein und viel Ausdauer beweisen. „Das Wichtigste ist, Spaß an der täglichen Arbeit zu haben“, sagt sie. Und diesen hat sie. Sie ist froh über die wertvollen Erfahrungen, die sie in den vergangenen Monaten gemacht hat. „Ich habe mich weiterentwickelt und auch meine Grenzen kennengelernt.“ Etwa, wenn Kinder herausforderndes Verhalten zeigten. „Dann habe ich mir professionelle Hilfe von den Erziehern geholt.“ Von ihnen hat sie schließlich gelernt, die Kinder zu beruhigen.
Das Faszinierendste ist für die FSJlerin jedoch, wenn sie die sprachlichen und körperlichen Fortschritte der Mädchen und Jungen erkennen kann. „Es ist so schön zu beobachten, dass die Kinder sich über das Spielerische positiv entwickeln.“ Wunderbar findet sie es, dass sie selber einen Teil dazu beiträgt. „Ob beim Turnen, Toben, Klettern, Spielen, Basteln und Malen: Ich bin jeden Tag mit dabei, gehöre dazu und leiste meinen Beitrag für die Kinder.“
Bewerber für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) können sich bei der Lebenshilfe in Lüneburg bei Frau Seibel unter der Telefonnummer 04131-301829 melden. Weitere Infos unter auf der Internetseite der Lebenshilfe unter www.lhlh.org → Karriere → FSJ.
Lüneburg, den 21.06.2016